Während die Enquete-Kommission „Würde am Ende des Lebens“ sich im Rahmen ihrer dritten Sitzung abermals auf die palliativmedizinische Versorgung, das Hospizwesen sowie kirchliche Lebensendevorstellungen konzentriert hat, versendete die Plattform „Letzte Hilfe“ die 120. Sterbehilfe-Infomappe. Mit dem Versand des Informationsmaterials, das von ausländischen Sterbehilfeorganisationen zur Verfügung gestellt wird, wurde Ende April 2014 begonnen. Die „Infomappe“ stellt derzeit die einzige in Österreich verfügbare ergebnisoffene Informationsquelle zum assistierten Suizid bzw. zum selbstbestimmten Tod dar.
„Es ist beeindruckend, mit welcher Beharrlichkeit die Enquete-Kommission eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit dem Thema Sterbehilfe und insbesondere der Suizidbeihilfe meidet. Die Enquete-Kommission ist gerade dabei, sich über ihre einseitige und ideologisch beeinflusste Arbeit selbst als neutrale parlamentarische Einrichtung zu demontieren“ meint Eytan Reif, Sprecher der „Initiative Religion ist Privatsache“ und Mitgründer von „Letzte Hilfe“, zum heutigen Geschehen. „Nachdem Seniorenbund-Chef Andreas Khol im Rahmen der letzten Sitzung die Enquete-Kommission mit falschen Sterbehilfezahlen aus den Niederlanden beliefert hat, um gegen Sterbehilfe Stimmung zu machen, war es heute geradezu selbstverständlich, dass die Österreichische Ärztekammer, als Körperschaft öffentlichen Rechts, sich grundsätzlich gegen Sterbehilfe positioniert und sämtliche ihrer Zwangsmitglieder ideologisch bevormundet. Es steht einer parlamentarischen Enquete-Kommission nicht zu, den Würdebegriff einseitig zu definieren bzw. einer einseitigen ideologischen Agitation eine Bühne zu bieten. Die rege Nachfrage nach Sterbehilfe-Infomappen veranschaulicht, dass auch andere Lebensendevorstellungen existieren und nicht ignoriert werden dürfen“ so Reif abschließend.